Finanzprognose

Die Finanzprognose wird im Bereich der Finanzplanung angegeben. Denn bei der Finanzprognose geht es weniger darum, eine bestimmte, finanzielle Situation in der Zukunft möglichst genau voraussagen zu können, als aber eine bestimmte, zukünftige Finanzsituation zu planen bzw. herbeizuführen. Die Finanzprognose ist somit auch eine Methode der Kapitalplanung. Die Finanzprognose wird in unterschiedlichen Bereichen und Ebenen verwendet. So geben Regierungen etwa Finanzprognosen ab, um das ungefähre Steueraufkommen oder das mögliche Staatsvermögen voraus berechnen zu können. Doch auch Unternehmen nehmen die Finanzprognose in Anspruch, um die zukünftige Vermögenssituation planen zu können und damit auch wichtige Entscheidungen für die finanzielle Planung treffen zu können. Gerade im Bereich des Kreditwesens hat die Finanzprognose aber eine große Bedeutung. Denn schließlich muss ein Kreditgeber so sicher wie möglich voraussagen können, ob ein Kreditnehmer tatsächlich in der Lage sein wird, die Raten für den Kredit auch bedienen zu können. Daher verschafft sich der Kreditgeber im Rahmen der Bonitätsprüfung zahlreiche Informationen über die finanzielle Situation des Kreditnehmers und auch über die Pläne des Kreditnehmers in finanzieller Hinsicht. Auf der anderen Seite muss auch der Kreditnehmer darauf achten, dass er die Kreditraten auch bezahlen können wird. Außerdem, muss er durch eine Finanzprognose seinen künftigen Finanzierungsbedarf möglichst genau voraussagen können. Denn, wenn er beim Abschluss des Kreditvertrages einen zu geringen Betrag angibt, wird eine Nachfinanzierung unumgänglich sein, die jedoch wieder mit höheren Kosten verbunden ist. Gibt er einen zu hohen Kredit an, verfügt er zwar einerseits über Reserven für den Notfall, andererseits hat er dadurch aber auch eine höhere Gesamtbelastung, da die Kapitalhöhe höher liegt.