Der Weg zur Selbstständigkeit: Was Gründer von Pokerspielern lernen können

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist kein einfacher. Wer sich jedoch den Traum eines eigenen Business erfüllen und ein eigenes Unternehmen gründen möchte, sollte dies mit viel Geschick, Strategie und dem richtigen Mindset angehen. Unternehmensgründer können sich dabei von Profi-Pokerspielern inspirieren lassen. Denn am Pokertisch wird den Spielern ein ähnliches Mindset abverlangt, wie es auch in der Unternehmensgründung benötigt wird. Wie das sein kann? Wir klären auf.

Poker erfordert Geschick, Strategie und das richtige Mindset

Poker gehört zu den beliebtesten Kartenspielen der Welt. Das lässt sich unter anderem auf das komplexe Spielsystem zurückführen, das zwar einfach zu erlernen ist, sich aber nur mit viel Zeit und Übung meistern lässt. Anders als es etwa bei Strategiespielen wie Schach der Fall ist, wird beim Poker mit unvollständigen Informationen gespielt. Spieler müssen daher besonders analytisch und aufmerksam spielen, um langfristig erfolgreich zu sein. Glück spielt zwar eine Rolle, doch welche Entscheidungen die Spieler treffen und wie sie ihre Hand ausspielen, sind letzten Endes für den langfristigen Erfolg entscheidend. Es gilt, stets einen kühlen Kopf zu bewahren, strategisch vorzugehen und das richtige Mindset zu haben. Im Poker Glossar, das alle möglichen Begriffe enthält, die am Pokertisch fallen können, ist nicht ohne Grund „Tilt“ ein besonders bekannter. Der Begriff beschreibt unüberlegtes und verrücktes Verhalten eines Spielers, der gerade eine Pechsträhne erlitten hat und seine emotionale Balance verloren hat – was in der Regel zu Fehlern und hohen Verlusten führen kann. Einen Tilt gilt es, zwingend zu vermeiden. Nicht nur am Pokertisch, auch in der Businesswelt.

Risiko abschätzen und Ungewissheit akzeptieren

Sowohl am Pokertisch als auch bei Start-ups ist es essenziell, Risiken zu erkennen und mithilfe von Daten, Analysen und Rationalität abzuschätzen, um die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen, anstatt blind und auf gut Glück zu spielen. Pokerspieler wissen nicht, was ihre Gegner auf der Hand halten oder welche Karten als Nächstes auf dem Tisch aufgedeckt werden. Doch durch Beobachtungsgabe, Analyse der Verhaltensweisen der Gegner und Kalkulationen der möglichen Wahrscheinlichkeiten anhand der bisherigen Informationen, können trotz Ungewissheit fundierte Entscheidungen getroffen werden. Die gleiche Herangehensweise gilt auch für Gründer, denn auch beim Start-up hat man es immer mit unvollständigen Informationen zu tun. Doch anstatt darauf zu warten, 100-prozentige Gewissheit zu erlangen (welche niemals eintritt – weder beim Poker noch beim Start-up), sollte ein kalkuliertes Risiko eingegangen werden. Anstelle der Gegenspieler am Tisch, analysieren Gründer den Markt, die Konkurrenz, Trends, Kunden etc. Wer alle verfügbaren Daten heranzieht und Analysen anstellt, kann das Risiko abschätzen, entsprechend Entscheidungen treffen und damit die Chancen auf Erfolg erhöhen.

Von Misserfolgen lernen

Der Begriff „Variance“ im Poker beschreibt die Differenz zwischen den Höhen und Tiefen, die der Kontostand eines Spielers im Laufe seiner Pokerkarriere durchläuft. Sie zeigt, dass es manchmal besser und manchmal schlechter laufen kann. Gleiches gilt beim Führen eines Unternehmens. Wichtig ist es jedoch, auch (oder besonders) in den Zeiten, in denen es nicht gut läuft, weiterhin einen klaren Kopf zu behalten, das Ego beiseitezulegen und strategisch kluge und rationale Entscheidungen zu treffen. Es gilt, einen „Tilt“ zu vermeiden und sich nicht von seinen Emotionen leiten zu lassen. Misserfolge gehören genauso zur Businesswelt wie zur Pokerkarriere. Doch anstatt aufzugeben oder emotional zu handeln, sollte man Niederlagen evaluieren und klug nutzen, um daraus zu lernen und den Kurs entsprechend anzupassen.

Man hat es selbst in der Hand

Zwar entscheidet der Zufall darüber, welche Hand der Spieler erhält, der Erfolg hängt jedoch in erster Linie davon ab, wie der Spieler sie spielt. Man könnte zwei Asse auf der Hand halten – die höchsten Karten im Spiel – allerdings im Spielverlauf anhand der aufgedeckten Karten und Spielverhalten der Gegner erkennen, dass die Chancen auf einen Sieg trotzdem gering sind. Genauso kann ein Unternehmen das beste Produkt am Markt anbieten, aufgrund von Marktkonditionen jedoch trotzdem nicht die erhofften Ziele erreichen. Ein Pokerspieler kann alles „richtig“ gemacht haben, und dennoch verlieren. Genauso kann ein Gründer die „richtigen“ Entscheidungen getroffen haben, und trotzdem Misserfolg haben. Gleiches Prinzip gilt jedoch auch andersherum, denn selbst mit einer ursprünglich „schwachen“ Hand, kann ein Spieler mit den richtigen Umständen und Strategien noch gewinnen. Genauso kann auch ein Unternehmen bei suboptimalen Bedingungen erfolgreich sein. Es hängt ganz davon ab, wie man die Hand, die man hat, ausspielt.

Sowohl Poker als auch Start-ups sind im Grunde Denkspiele. Der Erfolg hängt davon ab, welche Strategien man nutzt, wie man seine Gegner analysiert und das Risiko trotz unvollständiger Informationen kalkuliert. Beides ist herausfordernd und nur mit dem richtigen Mindset und mentaler Stärke kann man erfolgreich sein.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here