Surebets – gibt es die wirklich?

Jede Woche geben viele Sportbegeisterte ein paar Tipps auf ihre Lieblingsmannschaft oder -spieler ab. Unter den Wettfreunden gibt auch oft rege Diskussionen über die vermeintlich beste Wettstrategie. Dabei ist auch immer wieder von sogenannten Surebets die Rede.

Dabei handelt es sich um „sichere Wetten“, bei denen man nur gewinnen kann. Doch gibt es die Surebets wirklich und wie findet man sie?

Ohne Quotenvergleich geht nichts

Bei den Surebets werden beispielsweise auf ein und dasselbe Fußballspiel Wetten auf unterschiedliche Spielausgänge gesetzt, mit dem Ziel, dass am Ende, egal wie das Spiel ausgeht, immer ein zumindest kleiner Gewinn herauskommt. Hierzu muss sich der Wettfreund bei verschiedenen Online Wettanbietern anmelden. Der Grund ist, dass es bei einem Wettanbieter niemals Surebets auf ein Spiel geben wird.

Eine Zwei-Wege-Wette, in der bei einem Sieg oder einer Niederlage zum Beispiel jeweils eine Quote von über 2.0 ausgezahlt wird, gibt es jedoch bei einem Wettanbieter nicht. Der Wettanbieter würde sonst nur Verlust machen. Eine Surebet wird also aus zwei Wetten gebildet, wobei die beiden Wetten, bei unterschiedlichen Online-Buchmachern abgegeben werden.

Da es heute jedoch eine Vielzahl von Online-Wettanbietern gibt und diese ihre Wettquoten weitgehend unabhängig voneinander anbieten, ist es gar nicht einmal so unwahrscheinlich, die eine oder andere Surebet zu finden.

Tipp: Sportwetten werden heute auch in zahlreichen Online-Casinos angeboten, wobei auch ein Casino ohne deutsche Lizenz genutzt werden kann, um keine Wettsteuer auf die Wetten zahlen zu müssen. Warum die deutsche Wettsteuer bei der Bildung von Surebets hinderlich ist, wird am Ende des Beitrags noch erklärt.

Wie wird eine Surebet genau gebildet?

Rein mathematisch besteht eine Surebet immer dann, wenn die Summe der aus den Quoten für die unterschiedlichen Spielausgänge Sieg oder Niederlage gebildeten Quotienten kleiner als 1 ist, also: 1/q1 + 1/q2 + … + 1/qn < 1.

Bei einem Fußballspiel und den entsprechenden Zwei-Wege-Wetten auf die Spielausgänge Sie oder Niederlage könnten die Quoten beispielsweise so aussehen:

Beim Wettanbieter A gibt es für einen Sieg auf die Mannschaft X eine Quote von 1,8. Bei einem anderen Wettanbieter B wir eine Wettquote auf einen Sieg der Mannschaft Y eine Quote von 2,5 offeriert. Wenn man nun beispielsweise bei Wettanbieter A 10 € auf Spieler X setzt, würde man einen Gewinn von 18 Euro bekommen, falls die Mannschaft tatsächlich gewinnt. Wenn man nun bei dem Wettanbieter B genau 7,20 €, würde man, falls Mannschaft B tatsächlich gewinnt, ebenfalls 18 € erhalten. Da sich der Gesamteinsatz für die beiden Wetten auf 17,20 beläuft, beträgt der Reingewinn also immer 80 Cent, egal wie das Spiel ausgeht. Die Rendite würde sich also auf rund 4,6 % belaufen.

Das Rechenbeispiel kann auch problemlos auf Wetten mit drei Spielausgängen, also auf Sieg, Unentschieden oder Niederlage ausgeweitet werden.

In der Praxis ist es nicht ganz so einfach

Die Möglichkeit Surebets zu bilden, ist extrem selten. Sie kommen vor allem temporär oft nur für sehr kurze Zeit vor, nämlich, dann, wenn sich die Quoten, vor einem Spiel überraschend ändern, etwa weil sich ein wichtiger Spieler verletzt hat oder ein anderes Ereignis eintritt, das Einfluss auf den Spielausgang hat.

Hier wird die Tatsache ausgenutzt, dass die Quotenanpassung bei den unterschiedlichen Wettanbietern zu verschiedenen Zeitpunkten erfolgt. Bei Fußballspielen in den großen europäischen Ligen ist jedoch davon auszugehen, dass in der Praxis kaum Zeit verstreicht, bis alle Wettanbieter die Quotenanpassungen abgeschlossen haben. Besser ist es daher sich exotischere Sportarten für Surebets zu suchen.

Für den Quotenvergleich zwischen unterschiedlichen Wettanbietern, können heute Programme oder spezielle Vergleichsportale genutzt werden, die einem die Suche nach Surebets vereinfachen können.

Das Problem dabei ist, dass auch die Buchmacher solche Programme nutzen. Daher gilt es extrem schnell zu handeln, wenn eine Surebet identifiziert wurde, weil die Buchmacher auch versuchen, die Quoten möglichst schnell an die neue Situation anzupassen.

Deutsche Wettsteuer macht Surebets meist unmöglich

Wer in Deutschland online Sportwetten abgibt, muss darauf schon seit dem Jahr 2012 eine Wettsteuer in Höhe von 5 % des Einsatzes entrichten. In der Regel wird die Wettsteuer vom Einsatz oder vom Gewinn abgezogen und Wettanbieter automatisch einbehalten und an das Finanzamt abgeführt.

Die Höhe der Wettsteuer sorgt jedoch in der Praxis dafür, dass eine in der Theorie funktionierende Surebet in den meisten Fällen nicht mehr aufgeht. In den meisten Fällen würde selbst bei einer Surebet sogar ein Verlust entstehen. Nimmt man wieder das Beispiel mit den Wetten auf die verschiedenen Spielausgänge bei einem Fußballspiel, würde sich der jeweilige Gewinn um 5 % vermindern.

Es würden bei einem Sieg der Mannschaft X oder Y nur noch 17,29 € ausgezahlt werden, was bei einem Gesamteinsatz von 17,20 €nur noch zu einem Reingewinn von 9 Cent führen würde. Die Wette ist damit kaum noch attraktiv.

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