KUNDEN PACKEN AUS! ᐅ Von Floerke – Totale Geldverschwendung…

von Floerke
Der Aufstieg des Start-Up „von Floerke“ war kometenhaft. Doch der Erfolgsweg war auch steinig und wurde zu einem Leidensweg. Es wurde versucht neben edlen und hochwertigen Männer-Accessoires nun auch Edel-Alkohol online zu verkaufen. Doch „von Floerke“ ist in Schieflage und kann nicht mehr liefern. Das Unternehmen hat nun Probleme mit der Staatsanwaltschaft. Es liegt eine Anklage wegen Betrugs vor. Es könnte das AUS für das Unternehmen bedeuten…

Was ist von Floerke?

„Von Floerke“ ist ein Online-Shop, welcher im Januar 2014 unter dem Namen „a Gentleman’s ones“ gegründet wurde. Der Gründer startet einen Internetshop nur für Fliegen – Selbstbinder. Seine Intension war es eine „echte hochwertige Alternative zur vorgebundenen Polyester-Fliege anzubieten“. Aufgrund der hohen Nachfrage und dem Wunsch vieler Kunden wurde die Produktpalette erweitert. David Schirrmacher, der Erfinder des Unternehmens, erklärt auf seiner Homepage, dass der Markenname vom englischen Sprichwort „is it a gentleman’s one?“ abstammt.

Damit soll man seinen Gegenüber fragen, „ob es sich bei seiner Schleife um eine für den Gentleman würdige Fliege handelt, nämlich eine Selbstgebundene“.

Da das Sortiment erweitert wurde, kam es zur Gründung des Label „von Floerke“. Nun werden weitere Accessoires für Männer wie beispielsweise Einstecktücher, Krawatten, Manschettenknöpfe,Hemden, Uhren, Socken und vieles weitere mehr vertrieben.

Wer steckt hinter dem Start-up aus Bonn?

Der Gründer von „a Gentleman’s man“ beziehungsweise „von Floerke“ ist David Schirrmacher. Nach dem Ende seines Studiums wurde im November 2014 die Marke „von Floerke“ gegründet und das erste Produkt verkauft. Das Start-up beginnt im Mai 2015 sein Business in Bonn. Doch es blieb nicht bei dem Online-Handel, David Schirmacher eröffnete auch Läden in Bonn, Münster und Köln sowie einen Outlet-Store in Stadtlohn.

Wie war der Weg in die Höhle der löwen?

Zehn Monate nach der Gründung des Start-Up hatte David Schirrmacher mit „von Floerke“ bei der VOX-Fernsendung „Die Höhle der Löwen“ einen großen Auftritt. Er wollte die Investoren von seinem Online-Gentleman-Shop überzeugen und sie nach seiner Präsentation überzeugen. David Schirrmacher schaffte es und bekam ein Investment gegen Anteile an seinem Unternehmen.

Der Erfolg „Von Floerke“ nach der Sendung Höhle der Löwen

David Schirrmacher konnte alle fünf Investoren „Höhle der Löwen“ von seinem Start-Up begeistern. Schließlich nahm er das Angebot von Vural Ögar und Frank Thelen an. Die beiden Investoren stiegen mit 180.000 Euro ein. Nach diesem riesigen Erfolg ging es mit dem Unternehmen steil bergauf.

Große Fotoshootings, Auftritte bei HSE24, eine Zusammenarbeit mit Judith Williams (ebenso Investorin bei der „Höhle der Löwen“), Kooperation mit Galeria Kaufhof, Teilnahme an der Fashion Week, Zusammenarbeit mit verschiedenen Modehäusern wie Wörl, Konen und SinnLeffers und weitere Fernsehauftritte bringen „von Floerke“ voran. Das Unternehmen scheibt rote Zahlen.

Weshalb der Weg zum Online Edel Alkohol?

Doch der 26-jähringe David Schirrmacher wollte höher hinaus. Es reichten ihm kein Modehandel für Männer mehr, sondern er wollte sein Business erweitern und in seinem Webshop auch hochwertige Spirituosen und Whisky verkaufen.

Nach nur einer Woche Planungszeit stieg er in den Vertrieb von Alkohol ein. Er tat dies ohne jegliche Absprache mit seinen Geschäftspartner. Mit intensiver Werbung auf Facebook, auf dem Nachrichtensender N-TV sowie Bandenwerbung bei dem Fußballverein 1. FC Köln, schaffte es „von Floerke“ 40.000 Bestellungen von Spirituosen innerhalb der ersten drei Wochen zu erhalten.

Jedoch gelang es David Schirrmacher nicht diesem Andrang gerecht zu werden. Er kann nicht liefern. Die Kunden sind entzürnt und fühlen sich getäuscht. Denn Schirrmacher versandte Lieferbestätigungen, obwohl er gar nichts verschickte.

Die Verbraucher sind enttäuscht und erstatteten Strafanzeige gegen „von Floerke“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen wegen Betrugs.

Auf der Online-Bestellplattform „mydealz“ ist von „von Floerke“ bis auf weiteres gesperrt, bis vollständig an die Kunden ausgeliefert wird. Ob dies noch möglich ist, ist mehr als fraglich.
Wie sich schließlich herausstellte, wollte Schirrmacher diesen weiteren Geschäftszweig eröffnen, um finanzielle Probleme seines Unternehmens auszugleichen.

Schon länger: Keine Gewinne und negative Umsätze

Wortfilter.de veröffentlichte die BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung). Die dort angezeigte BWA ist relativ schnell so abzulesen:
Hinter „Von Floerke“ steht die Schirrmacher Mode GmbH. Ihre Umsätze im Jahr 2016 zeigen 876.478,34 € an. Der Ertrag war negativ. Der Verlust betrug laut BWA -67.236,85 €.

Auch 2017 sah schlecht aus. Der Umsatz ist zwar mit 1.156.092 € besser, aber das negative Ergebnis stieg auf -911.236,85 €. Gestiegene Personalkosten (439.235,99 €; 241.390,41 €), Raumkosten (124.623,10€ ; 56.252,04 €), Werbe- & Reisekosten (387.923,44 €, 113.496,74 €) und sonstige Kosten (368.977,23 €, 144.913,98 €) zeigen sich deshalb im negativen Ergebnis. Die Kosten stiegen also überproportional zum Umsatz.

KUNDEN PACKEN AUS! ᐅ Totale Geldverschwendung?

Der Gentleman Club mit hochwertigen Accessoires schien vielen Kunden zu gefallen. Jedoch sollte sich das alles mit den Alkohol-Vertrieb ändern. „Von Floerke“ bot im Internet hochwertige Spirituosen zum Schnäppchenpreis an. Doch viele Kunden sind mit Recht sauer, denn die Ware ist seit Wochen bezahlt und es erfolgt keine Lieferung. Auch wenn David Schirrmacher die Schuld zunächst auf seine Lieferanten schiebt, so kann er einen erheblichen Imageschaden für sein Business nicht verleugnen.

Noch schlimmer ist, dass das Unternehmen wohl am Ende ist. Und die Kunden können versuchen zu hoffen, wie sie ihr Geld zurückbekommen. Sie haben keinerlei Verständnis für Schirrmachers Begründungen. Ganz im Gegenteil in den Social Media wie Facebook machen sie ihren Ärger Luft.

Die Verbraucher werfen Schirrmacher vor, weiter Bestellungen angenommen zu haben, obwohl es für „von Floerke“ klar war, dass die Lierferung nicht korrekt erfolgen kann.

Die Leiferengpässe liegen mutmaßlich mit der schlechten Liquidität des Unternehmens im Zusammenhang. Das negative Betriebsergebnisse, die hohen Verbindlichkeiten und die zu stark gestiegenen Personalkosten hemmen die Liquidität bis hin zur Zahlungsunfähigkeit. Anscheinend sind die Einnahmen für die Alkoholbestellungen in der negativen Liquidiät untergegangen.

Die hohen Personalkosten können auch entstanden sein, weil David Schirrmacher sich oder anderen absichtlich zu hohe Gehälter gezahlt hat?!

Welche Rolle spielt Vural Öger?

Vural Öger stieg als Investor bei „von Floerke“ mit einer großen Summe ein. Er, Frank Thelen und Judith Williams sind als invertierfreudige „Löwen“ bekannt. Während sich Frank Thelen sehr engagiert bei dem jungen Unternehmen zeigte und auch mit Rat und Tat zur Seite stand, entschloss sich Vural Ögar bald wieder aus „von Floerke“ zurückzuziehen.

David Schirrmacher war von Ögars Entscheidung sehr enttäuscht, denn er erhoffte sich in ihm nicht nur einen Geldgeber, sondern auch einen Mentor. Der Ausstieg Ögers soll sich für den Unternehmer in finanzieller Hinsicht gelohnt haben. Bei dem Abtretungsvertrag soll Öger sein ursprüngliches Investment mehr als verdoppelt haben und eine sechsstellige Summe erhalten haben. Dies wurde aber nie von Vural Öger selbst bestätigt. Er selbst machte Schlagzeilen wegen der Insolvenz  zweier Firmen, zudem nahm auch das Tourismusbusiness in der Türkei ab. In der Jury von der „Höhle der Löwen“ ist Vural Öger schon seit einigen Staffeln nicht mehr.

Staatsanwaltschaft wegen Betrugsvorwurf ► Polizei ermittelt weiter…

Bei unseren Recherchen stellen wir fest, dass David Schirrmacher mit seinem Unternehmen „von Floerke“ bereits vor dem Einstieg in den Spiritousen-Handel in Schieflage geraten ist. Es wird vermutet, dass er mit dem Whiskey-Business noch versuchen wollte das Ruder herumzureißen und das Unternehmen wieder in die richtige Spur zu bringen. Aber dieses Projekt hat nicht funktioniert. Wie aus den Informationen des „Handelsblattes“ und „Wortfilter.de“ zu entnehmen ist, liegt eine starke Divergenz zwischen einer vermeintlichen Täuschung und den harten Fakten vor, die sich aus den vorliegenden Zahlen und Emails ergeben.

Nachdem das Alkohol-Business in den Sand gefahren wurde, ist nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und ermittelt gegen David Schirrmacher wegen Betruges.

So steht es heute um von Floerke!

Unseren Informationen zufolge hat „von Floerke“ sehr viele Verpflichtungen und Verbindlichkeiten gegenüber anderen Geschäftspartnern und Unternehmen, welche nicht mehr beglichen werden können. Beispielweise bestehen Forderungen allein von „Kapilendo“ in Höhe von 1,3 Millionen Euro (Stand: 30. Juni 2018.) Es sieht so aus, als sei das Unternehmen „von Floerke“, welches als Start-Up einen Senkrecht-Start hinlegte, nicht mehr zu retten. Das Insolvenzverfahren sei bereits im Gange.

Gläubiger Schock – Frank Thelen und Kapilendo in Not?

Frank Thelen hatte das Start-Up-Unternhemen von Anfang an stark gefördert. Doch bei unseren Recherchen finden wir immer mehr Hinweise, als sein der Investor bereits zu Beginn mit falschen Zahlen und Fakten geködert worden. „Von Floerke“ hat 1,2 Millionen Euro von den Investoren der Crowdlending-Plattform Kapilendo erhalten. Dies könnte für Kapilendo nun der Totalverlust darstellen.

Denn von diesem Geld werden sie keinen Euro mehr erhalten. Frank Thelen gibt in seinem Statement zu dieser Angelgenheit an, dass er die Zahlen nicht kannte, sondern nur Werbung für das Unternehmen gemacht habe. Es sieht so aus, als habe niemand – auch nicht von Kapitalendo – die Zahlen und Umsätze von „von Floerke“ genauer unter die Lupe genommen. Dies könnte nun fatale Folgen haben.

Was geschieht nun mit David Schirrmacher – Insolvenzverschleppung?

Nach den Informationen von „Handelsblatt“ und der Online-Plattform „Wortfilter.de“ steht es schon seit längerer Zeit schlecht um „von Floerke“. Die Staatsanwaltschaft wird nicht nur den Fall der enttäuschten Kunden der Spiritousen und die nicht erfolgte Lieferungen klären, sondern auch wegen Insolvenzverschleppung gegen David Schirrmacher ermitteln.

Fazit

Auch wenn die Homepage von „von Floerke“ noch existiert und immer noch Willkommens-Gutscheine im Wert von 10 Euro angeboten werden, ist es fraglich, ob Bestellungen noch sinnvoll und möglich sind. David Schirrmacher hat sich aus dem Nichts viel aufgebaut, aber mit dem hohen Aufstieg, kam auch der tiefe Fall.

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