Basel II

Basel II ist eine EU-Richtlinie, die von den Banken und Kreditinstituten in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union befolgt werden muss. Die Richtlinie betrifft vor allem die Eigenkapitalausstattung der Banken, sowie die Wettbewerbsbedingungen im Bankensektor (vor allem in den Bereichen des Kreditwesens). Banken sind verpflichtet, Kredite mit Eigenkapital zu unterlegen. Durch die Vorschriften, die durch Basel II vorgegeben werden, müssen nun aber risikoreichere Positionen mit mehr Kapital hinterlegt werden als risikoarme Kredite. Als dies noch nicht so war, tendierten Banken dazu, risikoarme Positionen abzustoßen, da risikoarme Positionen weniger Nutzen bzw. Ertrag für die Banken brachten. Die Kreditinstitute müssen demnach bestimmte Mindesteigenkapitalanforderungen erfüllen, um Kreditgeschäfte eingehen zu können. Für die Berechnung des Kreditrisikos gibt es interne und externe Ratings, die von den Banken genutzt werden. Um diese Ratings verwenden zu dürfen, müssen die Banken wiederum bestimmte Offenlegungspflichten erfüllen und nach bestimmten Kriterien handeln. Die Einhaltung dieser Regelungen werden von der Bankenaufsicht überwacht. Generell müssen Banken durch das System Basel II verschiedene Berichte wie Jahresabschlüsse und Quartalsberichte veröffentlichen. Durch diese Veröffentlichungen achten die Banken auf ein entsprechendes Verhältnis von Eigenkapital und Risikokapital. Der Kreditnehmer nimmt die Auswirkungen von Basel II vor allem bei der Bonitätsprüfung wahr, wenn das Kreditrisiko der Bank anhand seiner Daten überprüft wird. Denn hier halten sich die Banken an die Regelungen der Basel II Kreditvorgaben, weshalb die ??berprüfungen bei unterschiedlichen Banken auch relativ gleich ablaufen und das gleiche Ergebnis bringen. Ein Kunde, der bei einer Bank nach den Basel II Regeln bewertet wurde und hier keinen Kredit bekommen hat, wird daher auch bei anderen Banken eher keine Chancen auf einen Kredit haben.